Die Zucchini – Geliebt und verachtet

So ist das eben. Es gibt absolute Zucchini-Liebhaber, es gibt aber auch Zucchini Hasser! Fakt ist, sie ist ein tolles Gemüse, wächst schnell heran und gibt reichlich.
Zucchini

Die Zucchini – Ein Kürbisgewächs

 

Die Zucchini gehört zur großen Familie der Kürbisse. Dies birgt natürlich auch ihre Tücken. Viele haben bereits Horrormärchen gehört über bittere und giftige Früchte. Doch ich glaube, wir können Euch die Angst nehmen. Natürlich kann es vorkommen, das eine Pflanze bittere Früchte trägt, aber nur, wenn es sich um eigenes Saatgut handelt und die Pflanze, von dem das Saatgut stammt, neben oder in der Nähe von Zierkürbissen gewachsen ist. Die Zucchini kreuzt sich nämlich mit den kleinen Zierkürbissen ein und diese sind nicht essbar! Sie kreuzt sich auch mit Pattisson Kürbissen, den sogenannten Ufos, mit den kleinen Sweet Dumpling Kürbissen, der gerne überbacken wird und weiteren Pepo Kürbissen. Jedoch kreuzt sich eine Zucchini nicht mit Gartenkürbissen (hierzu gehört auch der beliebte Hokkaido) und mit Moschuskürbissen, auch nicht mit Kalebassen und Gurkenarten. Das geht einfach nicht. Wer allerdings einen kleinen Garten sein Eigen nennt und nicht abschätzen kann, ob die Nachbarn eventuell Zierkürbisse anbauen, der sollte lieber keine Früchte ausreifen lassen und lieber Saatgut Jahr für Jahr neu kaufen. Nur dann ist man auf der sicheren Seite.

Zucchini sind ein sehr gesundes Gemüse

 

Genau, man darf sie nicht unterschätzen! Laut www.gesundheit.gv.at macht die Zucchini ihr Gehalt an Kalzium, Magnesium, Eisen, B-Vitaminen, Vitamin A (Provitamin A) und Vitamin C besonders wertvoll. Zucchini haben mit zirka 19 kcal /100 g sehr wenig Kalorien und sind somit ein leichter, aber vitamin- und mineralstoffreicher Bestandteil der Gemüseküche.

Und sie sind stets ein guter Füller für alle möglichen Rezepte (einige hänge ich Euch an diesen Text mit an, also ruhig bis zum Ende lesen).

Jung sind Zucchini am besten

 

Jung, zart, bis höchstens 30 cm lang darf sie sein, um optimal verarbeitet werden zu können. Zu leicht sind sie übersehen, denn das Wachstum geht sehr schnell von sich. Also täglich kontrollieren! Wird doch einmal eine Frucht übersehen, heißt es eine Entscheidung zu treffen. Wird sie zur Saatgutproduktion am Strauch gelassen, oder als lagerfähiger Kürbis für den Wintervorrat, dann muß mit einer Länge von schon mal einem Meter gerechnet werden. Die Schale muß voll ausgehärtet sein und die Frucht soll hohl klingen beim Klopfen. Wenn dann noch der Stiel, an dem sie an der Pflanze hängt, eingetrocknet ist, dann kann sie geerntet und warm und trocken überwintert werden. Bei ca. 18 bis 23 Grad ist die optimale Temperatur. Wird beim anderen Gemüse kühl gelagert, fault sie sehr schnell weg.

Aus ausgereiften Kürbissen entstehen wunderbare Suppen, die mit verschiedenen Gewürzen herrlich wärmend ideal für kalte Winter ist.

Anbau und Pflege der Zucchini

 

Begonnen werden braucht mit dem Anbau erst Mitte April. Sie keimt und wächst sehr schnell, ist jedoch frostemfindlich und braucht viel Licht und Wärme. Ans Auspflanzen noch vor Mitte Mai sollte nicht gedacht werden, die Eisheiligen könnten hier nämlich sehr schnell einen Riegel vorschieben. Etwas Geduld ist hier sehr von Vorteil. Es kann auch mehrmals im Jahr nachgebaut werden, manchmal läßt eine Pflanze in der Produktion nach, da ist es gut, Ersatz zu haben.

Ein Platz in voller Sonne ist umheimlich wichtig und natürlich auch die Wasserversorgung. Da Zucchini zu den Starkzehrern gehören ist ein gut aufgefütterter Boden unbedingt erforderlich. Ein Abdecken des Bodens mit getrocknetem Grasschnitt ist sehr von Vorteil, weil das Wasser besser gehalten wird und die Würmer daraus gleich wieder Dünger produzieren können. Meist gibt es anfangs viel zu viele männliche Blüten. Diese erkennt man am fehlenden Fruchtknoten. Mit Frischkäse gefüllt oder in Pfannkuchenteig ausgebacken sind sie eine wahre Delikatesse!

Eine Zucchinipflanze wird sehr groß. Ihr Platzbedarf ist minimum einen Quadratmeter. Es sollte also nicht zu dicht bepflanzt werden. Sie möchte sich entfalten können und es gibt sogar rankende Sorten, die noch mehr Platz einnehmen und dabei eine solche Fülle an Früchten bringt, dass es unglaublich erscheint. Ohne stetes Ernten wird die Frucht jedoch bald ihre Fülle aufgeben. Sie richtet sich also an unseren Bedürfnissen aus, was als sehr positiv bewertet werden darf.

Gelbe Blätter an Zucchini

 

Werden bei der Zucchini die Blätter gelb, kann dies mehrere Gründe haben. Passieren kann das bei Topfkulturen, die den Topf zu knapp bemessen haben und die Pflanze dadurch in Streß kommt. Unregelmäßige Wassergaben und zu wenig Dünger verursachen dieses unschöne Bild. Im Gartenbeet selbst kommt dies weniger häufig vor. Wenn doch, leidet die Pflanze extrem an Hunger. Sie wächst auch nicht und produziert kaum Blüten, diese sind hauptsächlich männlich. Sie hat schlichtweg keine Kraft für weibliche Blüten und deren Früchte.

Mehltau an Zucchini

 

Dies passiert meist im Spätsommer und Herbst an Plätzen, an denen wenig Wind weht und die Blätter spät abtrocknen bei Regen und Nachtfeuchtigkeit. Der Mehltau geht hier nicht auf die Früchte über, also keine Angst. Die ersten befallenen Blätter können ruhig entfernt werden. Geringer Befall stört die Pflanze meist nicht. Einfach diese stärken mit Ackerschachtelhalmtee (spritzen) oder Brennesseljauche düngen. Auch BioElite verleiht durch die vielen Mineralstoffe der Pflanze wieder Kraft und sie kann dadurch wieder kräftig durchtreiben.

Zucchinifülle –  Zucchini-Rezepte zur Verarbeitung

 

Zucchini-Ketchup Rezept:

 

3 kg Zucchini, geschält u. geraspelt

1 kg Zwiebeln, grob gewürfelt

1 Hand voll Meersalz

500 g brauner Zucker

1l Kräuteressig

3 EL Paprikapulver

2 – 3 EL Curry

3 EL scharfer Senf

2 EL Cayennepfeffer

2 Tuben Tomatenmark

Die Zucchini und die Zwiebeln mit Salz in einer großen Schüsseln zugedeckt 24 Stunden wässern lassen. Am nächsten Tag abgießen und ausdrücken. Jetzt alles in einem großen Topf mit sämtlichen Zutaten vermengen und unter Rühren zum Kochen bringen. Das ganze sollte nun 30 – 45 Min. köcheln. Bitte nicht aus den Augen lassen, es könnte sonst anbrennen. Nachdem die Masse schön weich ist, mit dem Stabmixer fein pürieren. Nochmals aufkochen und heiß in Schraubgläser füllen.

Überbackene Zucchini Rezept:

 

3 Zucchini

250 g Reis

1 Zwiebel

Champignons

Zuckermais

1 – 2 Paprika

Etwas Mangold

Streukäse

Die Zucchini halbieren und das Kernhaus herausschaben. Reis kochen und diesen, wenn er fertig in der Pfanne mit einer gedünsteten Zwiebel und den weiteren kleingeschnittenen Zutaten etwas andünsten. In die Zuchinihälften füllen, mit Streukäse überdecken und ab ins Rohr bei ca. 180 Grad, 30 Min.

Zucchini-Gemüse-Strudel Rezept:


Eine Packung Strudelteig

2 Zucchini, Mangold, Brennesselspitzen, 2 Paprika, dünne Raspel von Wurzelgemüse, 1 Zwiebel

Sauerrahm und Streukäse

Salz und Kräuter

2 Eier

Das klein geschnittene Gemüse in der Pfanne vordünsten. Zutaten sind dabei variabel einsetzbar. Den Strudelteig vorbereiten, mit Sauerrahm bestreichen, das gedünstete Gemüse zu 1/3 circa darauf verteilen (für drei Strudel in der Bratreine), Kräuter und Gewürze nach Belieben und den Streukäse gleich mit dazu. Strudel zusammenrollen und in eine Bratreine mit zerlassener Butter legen. Mit verquirltem Ei bestreichen.  Ca. 40 min. bei 175 Grad backen bis der Strudelteig eine schöne Farbe hat. Warm oder kalt genießen.