Die Zwiebel – In jeder Küche vorhanden

Die Zwiebel ist in jeder Küche vorhanden und meist goldwert. Hier erzählen wir alles über den Anbau und die Verwendung von Zwiebeln.
Zwiebeln anbauen

Die Zwiebel


In jeder Küche vorhanden und doch so wenig verwendet. Es handelt sich um die gewöhnliche Küchenzwiebel. Es gibt sie mit gelber und mit roter Schale. Auch eine große Gemüsezwiebel ist im Handel erhältlich. Im Geschmack unterscheiden sie sich, in der Wirkung jedoch nicht. In der Schulmedizin wird sie überhaupt nicht verwendet, dafür aber umso mehr in der Volksmedizin.

Die Zwiebel ist eines unserer wichtigsten Hausmittel überhaupt.

Ihre Wirkung wird in alten Fachbüchern beschrieben mit: Sekretionsanregend, verdauungsfördernd, appetitsteigernd, wassertreibend, wundheilend, vorbeugend gegen Grippe, Schnupfen, Halsentzündung und lindernd gegen Husten, sie wirkt außerdem antibiotisch und ausgleichend auf den Cholesterinspiegel und Blutdruck.

Es gibt etliche überlieferte Hausmittelchen, welche ich hier gerne zusammenfassend wiedergeben möchte.

Der Anbau der Zwiebel


Die Zwiebel kann ausgesät werden, jedoch ist es für den Hobbygärtner einfacher, im März die im Handel erhältlichen Steckzwiebelchen zu setzen. Einfach tief in die Erde drücken und warten bis sie austreibt. Ein Vlies fördert und verfrüht den Austrieb und das Einwachsen. Die Zwiebel benötigt fruchtbaren Boden, damit sie eine schöne Knolle bildet. Eine Vorbereitung des Bodens bereits im Herbst zahlt sich aus. BioElite ist hier optimal. Einfach das für nächstes Jahr geplantes Beet im Herbst mit BioElite bestreuen und oberflächlich einarbeiten. Eine dünne Mulchdecke aus Grassschnitt oder Laub ist optimal, um ein Auflaufen von Beikräutern zu verhindern. Ab Anfang März kann das Mulchmaterial bei aufgetautem Boden kurzfristig entfernt werden, um ein erwärmen des Bodens zu fördern. Vor dem Stecken der Zwiebelchen, aber auch vor dem Pflanzen der Jungpflanzen, kann der Boden jedoch wieder abgedeckt werden. Man sollte Steckzwiebeln nur bei abnehmendem Mond stecken, sonst geht sie zu schnell in die Blüte und entwickelt eben keine Knolle. Geht sie doch in die Blüte ist sie sehr dekorativ und ein Bienen-und Hummelmagnet. Im Herbst vergessene Zwiebeln blühen das nächste Jahr. Gesät wird die Zwiebel im Zeichen des Steinbocks.

Gesäte Zwiebeljungpflanzen sollten spätestens im April vereinzelt werden. Es heißt gesäte Zwiebeln sind lagerfähiger als durch Steckzwiebelchen gewachsene Zwiebeln.

Die Zwiebeln sind reif, wenn das Kraut abstirbt. Manchmal wird nachgeholfen, in dem die graublauen Zwiebelröhren nach optimaler Zwiebelentwicklung einfach abgeknickt werden. Das Kraut muß einziehen können, will man die Zwiebeln über den Winter einlagern. Nach dem Ernten werden sie bei trockenem, sonnigem Wetter noch etwas auf dem Beet oder locker in einer Kiste liegengelassen. Ebenso können sie gleich zu einem Zwiebelzopf geflochten werden und sonnig und geschützt aufgehängt werden.

Optimale Partner für die Mischkultur mit Zwiebeln sind: Karotten, Gurken, Dill, Salat, Zucchini, Basilikum, Bohnenkraut und Erdbeeren. Besonders bei Karotten spielt die Nachbarschaft zur Zwiebel eine wichtige Rolle, denn die Karotten werden dadurch automatisch vor der Möhrenfliege geschützt.

Im Volksglauben gibt es auch allerlei Ränke um Weissagungen durch die Zwiebel. Von Wetterprophezeiungen bis zum  Finden des richtigen Bräutigams. Aber das ist alles Aberglaube, oder?

10 x die Zwiebel als Hausmittel

  1. Vorbeugend gegen Erkältungskrankheiten sollten die Zwiebeln im Schlafzimmer aufbewahrt werden. Zum Beispiel in einer schönen Schale oder als Zopf an der Vorhangstange. Ihre schwefelhaltigen ätherischen Öle verrichten ihre Wirkung ohne das wir selbst diese Düfte wahrnehmen!
  2. Werden wir oder die Kinder von Bienen, Wespen oder Hornissen gestochen, lohnt es sich sofort eine halb auseinander geschnittene Zwiebel aufzulegen. Diese zieht das Gift heraus und nimmt den Schmerz.
  3. Bei Husten genial wirkt Zwiebelhonig. Dazu bei einer Zwiebel die Unterseite abschneiden und aushöhlen, mit Honig füllen und auf ein Unterteller stülpen. Über Nacht tritt das Zwiebelwasser mit Honig vermischt aus. Je nach Bedarf 1 Teelöffelchen davon langsam im Mund zergehen lassen.
  4. Zwiebelsirup wirkt ebenso und kann auch auf Vorrat hergestellt werden. 1 Zwiebel gut zerkleinern und mit 3 Eßlöffel Zucker vermischen. Ca. 1/8 Liter Wasser dazu und sachte einige Minuten köcheln lassen. Einige Stunden durchziehen lassen, danach durch ein feines Sieb oder Tuch abseihen. Von dem Saft werden 3 – 5 mal täglich 1 – 2 TL eingenommen.
  5. Zwiebelbonbons, wohltuend für Hals und Magen und sehr kräftigend für die Stimme. Für Chorsänger also sehr zu empfehlen. Ca. 500 g Zucker und ½ Glas Zwiebelsaft in einem Topf unter beständigem Rühren einkochen lassen. Dauert ca. ½ Stunde. Die zähe Masse auf ein Blech (mit Backpapier) streichen und trocknen lassen. Danach in Stücke schneiden. Dekorativer wird es natürlich, wenn die Maße in Bonbonformen gefüllt wird. Die Wirkung bleibt jedoch die Gleiche.
  6. Bei Leberbeschwerden wird Zwiebelwein empfohlen (persönlich würd ich ja bei Leberbeschwerden eher, logischerweise, auf Alkohol verzichten, doch ist dieses Rezept so überliefert). Dazu 500 g Zwiebeln schälen und klein schneiden und in 1 l Weißwein mit ca. 150 g Honig in ein großes Einweckglas füllen. 2 – 4 Tage auf das Fensterbrett stellen. Die Sonne zieht zusätzlich die Wirkung aus der Zwiebel. Immer wieder schütteln. Danach gut abseihen und nach Bedarf 3 x täglich vor dem Essen ein Gläschen trinken.
  7. Haarwuchsmittel: 1 Zwiebel sehr klein hacken und als Tinktur in 40 % Obstbrand oder Korn ansetzen. In der Sonne 4 – 6 Wochen stehen lassen. Danach gut abseihen und täglich einige Tropfen in die Kopfhaut einmassieren. Keine Bange, der Zwiebelgeruch verfliegt sehr schnell. Auf die Wirkung kann hier aber keine Gewähr übernommen werden.
  8. Auch bei Nasenbluten soll das Riechen an einer aufgeschnittenen Zwiebel helfen.
  9. Bei Ohrenschmerzen können in Ringe geschnittene Zwiebeln in ein Windeltuch gewickelt werden und auf das schmerzende Ohr gelegt werden. Am besten gibt man noch eine Wärmflasche obendrauf (oder unten drunter). Auch das Einträufeln frischen Zwiebelsaftes in die Ohren soll helfen, soll sogar das Gehör zurück bringen. Das hilft aber nicht bei Altersgehörlosigkeit (meine Oma hat alles gehört, was sie hören wollte, ansonsten war sie aber schwerhörig)
  10. Merkt man, das sich in der Nase schon etwas zusammenbraut und die Nebenhöhlen dicht machen, hilft am direktesten das einfache Essen einer rohen Zwiebel. Sitzen Bakterien in der Nase kann das sogar kurz schmerzhaft werden. Ein Gefühl als ob ein Reinigungstrupp durch das Gehirn fährt. Wobei, weil wir gerade beim Gehirn sind. Für die Konzentration ist die Zwiebel nicht gerade förderlich!

Weitere Nutzmöglichkeiten der Zwiebel

Die Schale der Zwiebel ist bekanntes Färbemittel. Von Ostereiern bis zur Wolle färbt sie alles in ein warmes Gelb. So lohnt es sich auch die Schale für spätere Verwendung zu sammeln.

Haare können damit auch gefärbt werden. Besonders graues oder braunes Haar bekommt einen goldenen Schimmer dank den Zwiebelschalen. Das geht so: 100 g Zwiebelschalen mit 2 Tassen Wasser ca. 15 Min. kochen, abfiltern und in eine Flasche füllen. Als Haarwasser das Haar täglich befeuchten, bis es den richtigen Farbton angenommen hat.

Leckere Zwiebel Gerichte


Als Gewürz ist die Zwiebel aus keiner Küche wegzudenken. Erst durch sie entsteht der appetitanregende Geschmack in Suppen, Eintöpfen und Aufläufen, ebenso in deftigen Salaten, wie z. B. Bohnen oder Linsensalate, in Gemüsesülzen und als Röstzwiebeln im Brot.

Sehr lecker, sowohl warm, als auch kalt ist der Zwiebelkuchen.

Verwenden wir also die Zwiebel stärker in unserem Alltag, beziehen wir sie mit in unser Leben ein, wird sie uns dafür belohnen. Übrigens haben die selbst angebauten, von eigenen Händen geernteten Zwiebeln wesentlich mehr Heilkräfte als maschinell angebaute. Das versteht sich ja wohl von selbst!